Die MVB führt nach den Weihnachtsferien einen Fahrplanwechsel bei Bus und Straßenbahn durch. Ab Mittwoch, dem 7. Januar 2026, sind erstmals ausschließlich barrierefreie Fahrzeuge im Einsatz. Überarbeitete Fahrzeiten sorgen zudem für mehr Pünktlichkeit und einen stabileren Betrieb. Bei zwei Straßenbahnlinien gibt es vorübergehende Änderungen.
Mehr Pünktlichkeit durch realistische Fahrzeiten
Für den neuen Fahrplan hat die MVB gemeinsam mit einem externen Ingenieurbüro die Fahrzeiten aller Straßenbahnlinien umfassend überprüft. Analysiert wurde, wie viel Zeit die Bahnen tatsächlich für die einzelnen Streckenabschnitte benötigen. Auf dieser Grundlage wurden die Fahrzeiten angepasst. Ziel ist ein verlässlicherer Fahrplan mit weniger Verspätungen.
Auch die Busfahrpläne wurden überarbeitet, um die Anschlüsse an die Straßenbahn weiter zu verbessern.
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Abschied von den Tatrabahnen – vollständig barrierefrei unterwegs
Mit dem Fahrplanwechsel endet in Magdeburg eine Ära: Ab Ende Dezember werden keine Tatrabahnen mehr im regulären Fahrgasteinsatz unterwegs sein. Die letzte planmäßige Linienfahrt einer Tatrabahn findet bereits am 23. Dezember 2025 statt.
Künftig werden alle Fahrten ausschließlich mit modernen Niederflurstraßenbahnen durchgeführt. Damit ist auf allen Linien ein stufenloser Ein- und Ausstieg möglich – ein wichtiger Schritt für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr.

Vorübergehende Änderungen bei den Linien 3 und 10
Da derzeit noch nicht ausreichend neue Straßenbahnen vom Typ „Flexity“ zur Verfügung stehen, die die Tatrabahnen ersetzen, sind vorübergehend Anpassungen im Liniennetz notwendig. Ziel ist es, während der Übergangsphase einen stabilen und verlässlichen Betrieb ohne kurzfristige Ausfälle zu gewährleisten.
Die Straßenbahnlinie 3, die montags bis freitags Olvenstedt und Stadtfeld im 20-Minuten-Takt mit dem Uniklinikum und der Leipziger Chaussee verbindet, wird daher ab dem 7. Januar 2026 vorübergehend eingestellt.
Das Fahrangebot zum Uniklinikum bleibt jedoch stabil:
Die Straßenbahnlinie 10 fährt montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr ab der Haltestelle Raiffeisenstraße im Wechsel wie bisher nach Sudenburg sowie zusätzlich zur Leipziger Chaussee. Gemeinsam mit der unverändert fahrenden Linie 9 werden damit weiterhin neun Fahrten pro Stunde angeboten. Im Spätverkehr sowie an Wochenenden fährt die Linie 10 unverändert nur nach Sudenburg.
Das Fahrtenangebot nach Sudenburg wird dadurch montags bis freitags leicht reduziert. Der Stadtteil bleibt jedoch weiterhin gut angebunden, da zusätzlich auch die Straßenbahnlinie 1 sowie die Buslinie 52 regelmäßig nach Sudenburg verkehren.
Hintergrund: Ende einer Straßenbahn-Generation
Mit der Außerdienststellung der letzten Tatrabahnen vom Typ „KT4D“ endet ein prägendes Kapitel der Magdeburger Straßenbahngeschichte. Seit 1969 waren die in der damaligen Tschechoslowakei gefertigten Fahrzeuge im Einsatz. Die zuletzt noch fahrenden Bahnen stammten ursprünglich aus Berlin und wurden ab 2020 in Magdeburg eingesetzt, um die Zeit bis zur Lieferung neuer Fahrzeuge zu überbrücken.
Zuletzt waren noch sechs Tatrabahnen werktags im Einsatz. Mit dem Jahresende läuft ihre technische Zulassung aus. Eine erneute Zulassung würde umfangreiche und kostenintensive Prüfungen erfordern, die angesichts des hohen Fahrzeugalters wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll sind. Hinzu kommt die zunehmende Schwierigkeit, Ersatzteile zu beschaffen.
Die MVB hat insgesamt 35 neue Niederflurstraßenbahnen vom Typ „Flexity“ bestellt. Aktuell befinden sich fünf Fahrzeuge in Magdeburg, vier davon sind bereits im Fahrgasteinsatz, eine Bahn wird für Fahrschulfahrten genutzt. Ursprünglich sollten bis Ende 2025 acht Fahrzeuge geliefert sein. Die Auslieferung weiterer Bahnen verzögert sich momentan.


